Hallo ihr lieben Leute,
weiter geht's mit dem Reisebericht der freundlichen Veganerin von nebenan.
Nach unserem Aufenthalt in Edinburgh ging es für uns mit dem Mietauto (zum Glück fuhr M - Linksverkehr halten meine Nerven nicht aus, haha!) weiter mit unserer Reise durch Schottland. Inverness, "die" Stadt in den Highlands, ist ein schöner Ausgangspunkt für Ausflüge in die Highlands, z.B. zum Loch Ness (aber mehr dazu unten), und bietet auch nette Pubs (eh klar) und schöne Spazierwege. Aber vorher noch ein Eindruck von unserem Weg dorthin:
Unterkunft
In Inverness fand ich leider keine rein vegetarische Unterkunft. Dafür ein sehr schönes, super sauberes B&B betrieben von einer netten Dame, die ein Herz für Veganer hat, und mich mit Soja-Milch und veganer Butter sowie warmem Frühstück versorgte. Die Zimmer sind kuschelig, das B&B sehr zentral gelegen, und es ist echt günstig - kann ich nur empfehlen! Hier ist die Adresse, wenn jemand mal vorbeischauen möchte - erwähnt nur vorher per E-Mail, dass ihr vegan seid (vegetarisch ist sowieso kein Problem): http://www.carbisdale-inverness.co.uk/
Essen
Tja, vegetarische Restaurants sind in Inverness leider auch keine vorhanden. Da muss man eben ein wenig erfinderisch sein. Aber ganz ehrlich find ich es auch ganz schön, wenn man in ein Omni-Restaurant kommt, und es wird sich richtig um einen gekümmert. Hier also die Restaurants, in denen ich mein Glück versuchte (und fand).
Tapas Bar
In Schottland spanische Tapas essen? Ganz schön multikulti und ein wenig komisch - also genau richtig für uns. In der Tapas Bar warf ich mal einen Blick auf die Karte, die doch einige vegetarische Happen bietet. Als ich dann fragte, was denn vegan sein, verschwand die Kellnerin mal für längere Zeit, um dann gerüstet mit umfangreichem Wissen über die Zutaten wiederzukommen. Mit ihrer Hilfe suchte ich dann kleine Kartoffeln, eingelegte Paprika mit Mandeln, Tomatensalat und Kichererbsensalat aus - alles war gut, aber der Kichererbsensalat war einfach ein Hit!! Mit vollem Bauch und dem wohligen Gefühl, dass ich als Veganerin in einem weiteren Restaurant gut gefüttert worden bin, verließ ich diese Tapas Bar.
Indisches Restaurant
Ich hatte zwar vorher über happycow.net einen Inder herausgesucht, der angeblich veganes Essen servieren könnte ("The Rajah"). Dort angekommen wurde mir aber nach meiner üblichen veganen Frage gesagt, dass alle Saucen schon vorher zubereitet würden, d.h. Ghee (Butterschmalz) unweigerlich drinnen wäre, aber ich könnte ja gebratenes Huhn ohne Sauce bestellen.. ???? Ja, ich hab dann nicht dort gegessen, sondern bei einem anderen Inder, nämlich Cinnamon. Die bereiteten eine Speise mit Öl statt Ghee zu, und nahmen meine Wünsche ernst. Es schmeckte super gut, schön würzig, und sorgte an einem weiteren Tag für einen glücklichen, veganen Bauch.
Sightseeing
Hauptinteresse in Inverness war für mich Loch Ness. Schon immer wollte ich den sagenumworbenen See selbst erleben, und ich wurde nicht enttäuscht - bei diesem dunklen Wasser und der beeindruckenden Landschaft kann man der Fantasie freien Lauf lassen (fügt man auch noch einige Gläser schottischen Whisky hinzu, kann ich mir gut vorstellen, dass man plötzlich Seemonster sieht). Statt nur doof am Ufer zu stehen, gönnten wir uns eine Bootsfahrt - mittendrin statt nur dabei! Obwohl ich sonst eher skeptisch bin bei so touristischen Aktionen, war das echt ein Erlebnis, und eine tolle Foto-Möglichkeit. Außerdem konnten wir so auch noch in Urquhart Castle herumklettern. Die Bootstouren am Loch Ness von Jacobite sind daher auch eine Empfehlung eurer freundlichen Bloggerin.
Aber jetzt zu unserem liebsten Schottland-Erlebnis: Wir wollten gerne Delfine beobachten und fuhren zu einem Strand namens Chanonry Point (außer einem Golfplatz ist dort nicht viel). Eigentlich waren wir etwas pessimistisch eingestellt, weil so viel Glück um Delfine zu sehen, haben wir ja nicht, oder?! Jedenfalls kamen wir dort an, und konnten zunächst eine Robbe beobachten, die im Wasser spielte, und uns neugierig anstarrte. Der kleine Kerl verschwand dann bald, und wir waren schon fast am Gehen, als einer der Einheimischen (die mit enorm Foto-Zeugs ausgestattet waren) zu uns sagte: "Wait! There is a dolphin coming into the bay!" Tja, wie es sich heraustellte, waren es sogar drei Delphine, zwei ausgewachsene und ein Baby! Wir bekamen die einzigartige Möglichkeit, den dreien beim Spielen zuzusehen, sie vollführten für uns sogar einige Sprünge. Eine ganze Stunde durften wir sie beobachten. In dieser Zeit füllte sich der Strand mit Leuten, und eine andächtige Stille lag in der Luft, keiner wollte die Tiere in ihrem Treiben stören - ein wirklich magischer Schottland-Moment. Ich habe Delphine noch nie in ihrem natürlichen Lebensraum gesehen, und dass ich sie an diesem Tag so nah erleben durfte, war für mich (und auch für M) ein unvergessliches Erlebnis - ein Geschenk. Und weil mich Tiere immer daran erinnern, warum ich vegan bin, hier zum Abschluss dieses Teils auch noch ein paar andere Lebewesen, denen wir begegnet sind.
Stay Tuned für den Teil 3 & 4 unseres Reiseberichts, Fort William und Glasgow, sowie Tipps für herumreisende Veganer in schottischen Landen!