Kamis, 26 April 2012

Küchengeheimnisse: Wie man Reis kocht

Im heutigen Artikel gebe ich euch einen Tipp für den perfekt gekochten Reis. Wenn ihr jetzt denkt, dass ich komplett übergeschnappt bin, weil doch nun wirklich jedes Kind weiß, wie Reis gekocht wird, dann kann ich euch nur beglückwünschen. Ich wusste es lange nicht.
In grauer Vorzeit, als mein Reis noch exklusiv aus einer orangen Box mit dem Gesicht eines mir nicht bekannten Onkels kam (dessen Reis übrigens, wie ich jetzt weiß, nach nicht besonders viel schmeckt), hatte ich meine liebe Not mit Reis. Er wurde einfach nicht so, wie ich gerne wollte. Ich wollte ihn fein, locker, bissfest, fluffig. Er wurde matschig.
Da gab es die Methode des genauen Abmessens: Auf einen Teil Reis ein Teil kommt ein Teil Wasser - oder waren es zwei Teile? Oder eineinhalb? Egal, jedenfalls kommt alles in einen Topf und wird zum Kochen gebracht und dann wird, wahlweise mit oder ohne Deckel, je nach Laune, dahin geköchelt und gerührt oder nicht gerührt bis... ja, bis der Reis zu einem unerkennbaren, klebrigen Klumpen reduziert ist, dann ist er auch sicher gar. Ach, es war ein Krampf. Und nicht nur ich hatte dieses Problem: Auch meine liebe Großmutter servierte mir gelegentlich Reis, der so durch war, das man ihn nur noch als Kleister benutzen konnte. Oder ich erinnere mich an Freunde, die zum Essen aufkochten, und es statt Reis dann doch Tiefkühl-Pommes gab, weil sie vergessen hatten, ob man jetzt ein oder zwei Mal umrühren sollte und der Reis sich zur Strafe schließlich in  klebrige Sauce verwandelt hatte.
Bis M schließlich genug hatte von meinen Reis-Experimenten und sich die Sache selbst zur Brust nahm. Genug der magischen Sprüche, genug des Rührens, bei uns wird Reis so wie Pasta gekocht. Und das funktioniert so:
  1. Viel Wasser und den Reis in einem großen Topf erhitzen, etwas Salz hinzufügen.
  2. Das Wasser zum Kochen bringen, und den Reis köcheln lassen, bis er gar ist - das findet man durch Kosten heraus. 
  3. Dann den Reis in einem feinmaschigen Sieb abgießen, gut abtropfen und zurück in den Topf damit. 
  4. Ein paar Minuten mit dem Deckel drauf stehen lassen, dann mit einer Gabel auflockern - fertig ist der perfekte Reis!
Wie lange  und wie stark man den Reis köcheln lassen darf, kommt etwas auf die Sorte an. Bei uns wird hauptsächlich Naturreis (brauner Reis) gegessen, aber auch weißer Basmati-Reis, weil letzterer einfach der König aller Reissorten ist. Während der Naturreis lange zum Kochen braucht und ihm auch kräftiges Köcheln nichts ausmacht, sollte Basmati-Reis nur kurz aufgekocht und dann nur kurz sehr behutsam geköchelt werden, ansonsten wird er matschig. Aber wir folgen trotzdem dem gleichen Prinzip, das wirklich zarten, fluffigen Reis garantiert, weil das überflüssige Wasser einfach abgegossen wird und es den Reis nicht in Kleber verwandelt.

So wie jede gute Regel hat aber auch diese eine Ausnahme: Sushi-Reis. Da Sushi-Reis sehr stärkehaltig ist, ist es schwierig, überflüssiges Wasser abzuleeren. Hier sollte doch wieder der Messbecher zum Einsatz kommen - ein guter Anfang sind ein Teil Sushi-Reis und eineinhalb bis zwei Teile Wasser. Da Sushi-Reis aber ein wenig klebrig sein soll, verzeiht er mehr als normaler Reis, und man kann auch ein wenig Wasser nachleeren, sollte es zu wenig sein.

Habt ihr Reis schon mal superweich gekocht? Und welche Reissorten esst ihr am liebsten?

Reis-Gerichte der letzten Tage: Basmati-Reis mit asiatischer Gemüsepfanne mit Thai-Basilikum und veganem Hühnchen...

...und wild zusammengewürfelt: Reis mit Tofu, Bohnen und Gemüse, dazu ein Avocado-Bagel und geröstetes Gemüse...