Ein häufiges Argument gegen Veganismus ist, dass eine vegane Ernährung sehr viel teurer wäre als eine Ernährung aus Tierprodukten. Ich vermute, dass die Leute zu diese Schluss kommen, wenn sie im Bio-Markt vor dem Regal mit der veganen Wurst stehen, und diese um ein Hochhaus teurer ist als die Wurst aus Schweinchen Babe (dass dieser Preisunterschied auch dadurch zustande kommt, dass nicht-vegane Produkte oft massiv subventioniert werden und sie daher nicht den reellen Preis widerspiegeln, und dass ich gerne mein Geld in Firmen investiere, die vegane, tierfreundliche, klimafreundliche Produkte herstellen, diese Argumente werde ich mir hier nur fast verkneifen).
Fakt ist: Eine vegane Ernährung ist nicht teurer, sie kann sogar günstiger sein als eine nicht-vegane. Fakt ist aber auch, dass wir VeganerInnen zum Hedonismus neigen, und uns gerne mit köstlichen veganen Produkten eindecken, die zwar hervorragend schmecken, aber nicht unbedingt notwendig sind - und das kann natürlich die Geldbörse belasten. Darum: Heute besinnen wir uns darauf, wie man gut und günstig essen kann (und ich mich anhöre wie ein Kochbuch aus den 1950ern) - 10 Tipps für alle, die sparsam sein müssen oder wollen.
Listen für den Überblick
Schon Mama hat's gewusst: Einkaufslisten bringen es einfach - sie sparen uns Geld und wir lassen uns nicht hinreissen. Gleichzeitig sollte man auch schon beim Schreiben ein wenig den Kopf einschalten - was ist bereits da, woraus könnte man mit wenigen extra Zutaten noch eine leckere Mahlzeit kochen? Und bitte, geht nicht hungrig einkaufen, versprochen?
Ein bisschen Verstand
Manchmal helfen auch Listen nicht: Wir stehen im Bio-Supermarkt und wollen die fünfte Sorte Reis kaufen, oder ein Glas Feigensenf um sieben Euro, oder einen Multi-Pack an überteuerten Trockenfrüchten. Es könnte natürlich sein, dass ihr diese Dinge wirklich benötigt, aber trotzdem: Macht einen Schritt vom Regal zurück, stellt euch vor, dass ich euch tief in die Auge sehe und sagt mir, ob ihr dieses Produkt tatsächlich von eurem hart verdienten Geld kaufen möchtet. Manches wirkt dann tatsächlich weniger attraktiv.
Ein bisschen Verstand
Manchmal helfen auch Listen nicht: Wir stehen im Bio-Supermarkt und wollen die fünfte Sorte Reis kaufen, oder ein Glas Feigensenf um sieben Euro, oder einen Multi-Pack an überteuerten Trockenfrüchten. Es könnte natürlich sein, dass ihr diese Dinge wirklich benötigt, aber trotzdem: Macht einen Schritt vom Regal zurück, stellt euch vor, dass ich euch tief in die Auge sehe und sagt mir, ob ihr dieses Produkt tatsächlich von eurem hart verdienten Geld kaufen möchtet. Manches wirkt dann tatsächlich weniger attraktiv.
Basics
Mahlzeiten, die aus Basics gekocht werden, sind günstiger: Hülsenfrüchte (aus der Dose oder getrocknet), Getreide und Getreideprodukte wie Nudeln, Reis, Couscous, Quinoa oder Hirse, Kartoffeln, Nüsse, Gemüse und Obst sind lecker, nahrhaft und günstig. Natürlich dürfen auch die gelegentlichen Vergnügungen wie vegane Trüffel-Schokolade oder veganer Käse nicht fehlen, aber wer sparsam leben möchte, der vertraut ganz auf die Klassiker.
Mach's dir selbst
Gekaufte Gewürzmischungen, Backmischungen, und Seitan aus dem Bio-Markt schmecken zwar gut, aber sie sind wesentlich teurer, als wenn ihr sie selber machen würdet. Schwierig ist das nicht - hier ist ein Rezept für selbstgemachten Seitan, hier eines für eine Tex-Mex-Gewürzmischung, und hier eine ganze Horde an veganen Kuchen, die euch am Sonntag erfreuen werden. Oft lassen sich größere Mengen sehr günstig herstellen und leicht aufbewahren oder einfrieren.
Planlos!?
Investiert am Wochenende einen kurzen Moment und schreibt euch auf, was es in der nächsten Woche zu essen geben soll. Ja, das klingt sehr hausmütterlich, hat aber nur Vorteile: Ihr kauft nicht zu viel ein, könnt Reste besser einplanen, und müsst nicht fünf Mal die Woche Nudeln mit Tomatensauce essen. Wenn euch das zuviel Aufwand ist, dann solltet ihr wenigstens am Vorabend wissen, was ihr am nächsten Tag essen möchtet.
Saisonal essen
Erdbeeren im Winter und Spargel im Herbst? Es gibt nichts, was es nicht gibt, aber das hat einen Preis. Saisonales Obst und Gemüse schmeckt nicht nur besser, sondern ist auch günstiger. Wenn ihr nicht wisst, was in Saison ist, schaut, ob es aus der Region kommt (ein heißer Tipp) oder ergoogelt euch einen Saisonkalender.
Think Big
Warum nur eine Portion kochen, wenn man auch zwei oder drei machen kann? Das ist keine Anleitung zum Übergewicht, sondern ein simpler Tipp: Kocht einfach mehr, und esst den Rest am nächsten Tag oder friert ihn ein. So habt ihr ein schnelles Mittag- oder Abendessen, das nur auf euch wartet, ihr spart Energie und es bleiben weniger Reste von Zutaten übrig, wie es oft bei kleinen Portionen der Fall ist.
Bist du immer noch da!?
Ein Rezept verlangt nach einer halben Dose Kokosmilch, ein anderes nach einer halben Paprika. Reste sind nervig, vor allem, wenn sie dann doch in den Abfall wandern. Doch es gibt einfache Lösungen: Ihr könnt die Menge des Rezepts verdoppeln, und so die Zutaten verbrauchen, ihr könnt andere Zutaten kaufen und die Reste so verkochen, oder ihr plant am Ende der Woche ein paar Reste-Mahlzeiten ein: Eintöpfe, Nudelgerichte oder Smoothies (für Obst und Pflanzenmilch) sind leckere Tummelplätze für eure Überbleibsel.
Muss jede Mahlzeit fünf Gänge haben und flambiert werden? Keep it simple, stupid. Oft sind die einfachsten Gerichte auch die besten, und sie sparen euch Zeit und vor allem Geld, weil nicht hunderte Zutaten notwendig sind. Herzhafte Eintöpfe, Nudel- und Getreidepfannen mit viel Gemüse, Ofen-Kartoffeln in allen Variationen, und große Salate sind günstig und machen satt. Manchmal vergessen wir, wie tröstend eine einfache Suppe sein kann.
Eat @ home
Restaurant-Besuche sind eine tolle Sache, in die man gerne Geld investiert. Aber oft sind es die kleinen Dinge, die wir auswärts kaufen, die unser Budget belasten: Das Tofu-Sandwich im Bio-Markt, der große Soja Macchiato, die fade Gemüseplatte in der Mensa - Dinge, die wir leicht selbst machen könnten, wenn wir nur etwas vorausplanen. Ich achte beispielsweise darauf, mir mein Mittagessen in die Arbeit mitzunehmen - natürlich könnte ich etwas kaufen, aber selbstgemacht schmeckt es besser und spart natürlich Geld. Restaurant-Besuche heben wir uns für spezielle Gelegenheiten auf, und für Essen, das wirklich etwas besonderes ist.
Was sind eure Tipps für sparsames veganes Essen?