Minggu, 17 Januari 2010

Sprechen Sie vegan?

Liebe Leute,

dieses Mal gar kein Essen. Dafür reden wir über's Essen... und über's Vegan-Sein!

Wer von uns reist denn nicht gerne? Reisen ist toll, erweitert den Horizont, macht den Kopf frei, und man kann viele schöne Erinnerungen mitnehmen... nicht zu vergessen sind da auch noch die einheimischen Spezialitäten, die man probieren möchte. Wenn das so einfach wäre...
Folgendes Szenario: Stellt euch vor, ihr seit in Transsilvanien. Nach einer ausgiebigen Wanderung auf den Spuren von Graf Dracula verfinstert sich plötzlich der Himmel, und es beginnt zu regnen. Glücklicherweise steht ihr vor einem kleinen Gasthaus - prima, denn ein wenig Hunger hattet ihr sowieso schon! Ihr tretet also ein, und werdet sofort von den Einheimischen neugierig gemustert. An einer Bank am Fenster nehmt ihr Platz, die Wirtin bringt euch die Speisekarte... na toll, welche Sprache war das nochmal hier? Sicher eine, die man nicht in der Schule gelernt hat. Also versuchen wir es mal so: "Do you have something vegan?" Ihr erntet jedoch nur einen verständislosen Blick und ein Schulterzucken. Tja, da habt ihr jetzt zwei Möglichkeiten: Ihr könnt a) Nudeln mit Tomatensoße pantomimisch darstellen oder b) den Vegan Passport lässig aus der Tasche ziehen!



Was das ist? In diesem kleinen Büchlein ist in 38 verschiedenene Sprachen (in der neuen Ausgabe sogar über 50!) geschrieben, dass man vegan ist, was das bedeutet, was man alles nicht isst (sehr ausführlich!), und was man aber schon gerne verspeist. Also, egal ob ihr euch in Afrika, China, oder Schweden befindet, könnt ihr die jeweilige Seite aufschlagen, und der Bedienung zeigen - bitte nicht selber vorlesen... Danach steht einem leckeren veganen Essen ohne Missverständnisse nichts mehr im Weg! Wenn alle Stricke reissen, gibt es sogar noch zwei Seiten mit Bildern, die dann die Ernährungspräferenzen endgültig klar machen.
Außerdem ist eine Weltkarte enthalten, auf der man sieht, wo welche Sprachen gesprochen werden.

Ist das nicht genial? Ich habe mir diese Woche meinen Vegan Passport bestellt, und freue mich schon, wenn ich ihn bei der ersten Gelegenheit als Ass aus dem Ärmel ziehen kann! Und ja, Rumänisch ist auch drin enthalten.
Bestellen könnt ihr den Vegan Passport z.B. bei der Veganen Gesellschaft Österreich, (da habe ich ihn her) oder auch bei VeganBasics.



Weiters wollte ich euch auf meinen neuen Hinweis zum Blog aufmerksam machen, der auf der Seite auch dauerhaft bleiben wird. Es geht dabei um meine Bezeichnung von veganen Produkten:

"Alle Speisen, die auf dieser Seite gezeigt werden, sind vegan (außer sie sind explizit als vegetarisch bezeichnet, dann gehören sie meinem Freund M).
Vegan bedeutet, dass sie keinerlei tierische Produkte enthalten, also kein Fleisch, Fisch, Geflügel, keine Eier, keine Milchprodukte (wie Butter, Sahne etc.).
Solltet ihr auf diesem Blog dennoch auf Wörter wie "Butter", "Milch", "Mayonnaise" oder "Joghurt" stoßen, dann ist damit die vegane Version gemeint! Ich verwende diese Wörter bewusst. Was ich damit ausdrücken will, ist, dass vegane Produkte kein Ersatz oder billige Kopien irgendwelcher tierischer Produkte sind, sondern echte Lebensmittel, die auch richtige Namen verdienen.
Weder das Wort Milch, noch das Wort Joghurt wurde von der Milchindustrie gepachtet (denn auch Kokosnüsse geben Milch!), und Butter bezieht sich oft nur auf ein Streichfett. Vegane Produkte haben es nicht nötig, mit Extra-Namen den Anschein erwecken zu müssen, als wären sie nur "Kopien" oder "Ersatz" oder "Abklatsch". Margarine wird beispielsweise oft als minderwertiges Produkt gesehen - nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein - warum dieses Vorurteil nicht ändern, in dem man sie vegane Butter oder Pflanzenbutter nennt?
Vegane Produkte schmecken besser, sind gesünder, und obendrein die mitfühlendere Wahl. Darum nenne ich die Dinge beim Namen. :-)
Vegan food is the real deal!"


Ich habe oft das Gefühl, dass, wenn wir für vegane Lebensmittel "verhunzte" oder abgeleitete Namen von tierischen Produkten verwenden, den Eindruck vermitteln, sie wären von minderer Qualität oder nur eine schlechte Kopie. Anstatt für diese veganen Produkte neue Namen zu erfinden, versuche ich bewusst, auf den tierischen Ursprung mancher Lebensmittel hinzuweisen. Worte wie "Milch" oder "Butter" sind in unserer Vorstellung so vom Tier losgelöst, dass uns der Zusammenhang zur Kuh fast gar nicht mehr bewusst ist. Habt ihr schon mal probiert, vor anderen Menschen Milch (nicht die aus Soja) eben als Kuhmilch, oder als Tiermilch zu bezeichnen? Die großen Augen sind euch gewiss, hinter den Köpfen hört man es dann direkt rattern... Plötzlich wird es bewusst, WAS man da eigentlich trinkt, nur durch die neue Bezeichnung.

Wörter sind mächtig. Holen wir sie uns zurück.