Kamis, 12 Januari 2012

Ab jetzt vegan! Tierische Produkte durch vegane Produkte ersetzen

Ein kleiner Guide, wie ihr tierische Produkte durch vegane Lebensmittel ersetzen könnt. Zum Durchlesen, Ausdrucken, und unter's Kopfpolster legen.

  • Butter: Mittlerweile sind viele vegane Margarine-Sorten auf dem Markt (Achtung, lest die Zutatenliste, es gibt Margarine, die z. B. Molkepulver enthält!). Mein Liebling ist aber die vegane Butter von Alsan. Sie enthält viel Fett und weniger Wasser, und eignet sich daher zum Braten und Backen. Außerdem schmeckt sie einfach wie Kuhbutter.
  • Eier: Wer sich nach klassischem Rührei verzehrt, dem sei ein Rührtofu ans Herz gelegt. Wer Backen möchte, es gibt einige Kniffe, um Eier zu ersetzen: Im Reformhaus und im veganen Versand gibt es veganen Ei-Ersatz, ein Pulver, das mit Wasser gemischt wird und sehr gut bindet. Auch eine Möglichkeit sind gemahlene Leinsamen (1 EL Leinsamen mit 3 EL Wasser und kurz quellen lassen). Wenn es um Saftigkeit geht, gebe ich gerne etwas Soja-Joghurt in den Teig hinein (ca. 4 EL für ein Ei). Auch Wunder wirken kann eine Banane, fein püriert, hier ersetzt 1/2 Banane ein Ei. Wenn ihr Rezepte veganisiert, und das Rezept nur ein einziges Ei enthält, kann man darauf oft verzichten, z. B. bei Mürbteigen. Oder ihr erspart euch das ganze, und probiert meine Rezepte aus, die schon vegan sind. 
  • Eis: Im Reformhaus und Bio-Markt gibt es veganes Eis auf Sojabasis, z. B. Tofutti. In größeren Supermäkten sind auch oft vegane Eis-Sorten zu finden, z.B. von Swedish Glace  (in Deutschland) oder Mio (bei Merkur). Für die ÖsterreicherInnen: Ich bin ein großer Fan des veganen Vanille-Eis von Spar Natur pur.
  • Fleisch: Tofu, Räuchertofu, Soja-Granulat, Seitan, und Tempeh bringen den Biss und leckeren Geschmack in vormals fleischige Gerichte. Auch hier gilt: Legt euch ein gutes Kochbuch zu oder schaut euch erprobte Rezepte online an, und kocht einfach mal drauf los (siehe auch der letzte Post zum Thema Kochen). Übrigens: Tofu muss gut ausgedrückt, mariniert und oft scharf angebraten werden, damit er gut schmeckt. Wenn ich noch einen von euch erwische, der sich rohen Tofu aus der Packung in den Mund steckt, und dann murrt, dass das nicht schmeckt, dann schicke ich euch meinen persönlichen veganen Racheengel! Im Reformhaus, Bio-Markt und Versandhandel gibt es Unmengen an Wurst, Aufschnitt, Gyros, Hühnchen und Grillfleisch auf pflanzlicher Basis. Wer mag, kauft also fix und fertig und testet sich durch die enorme Vielfalt an pflanzlichem Fleisch.
    • Joghurt: In vielen Supermärkten gibt es vegane Joghurts. Im Bio-Markt ist die Auswahl oft noch größer.
    • Käse: Käse ist für die meisten schwierig aufzugeben. Leider habe ich noch mehr schlechte Nachrichten für euch: Ich habe noch kein Produkt entdeckt, das 100% wie Kuhmilchkäse schmeckt. Aber das ist nicht schlimm, denn es gibt viele andere leckere Wege, um Pizza, Pasta und Co. aufzupeppen: Für das feine Topping auf Pasta könnt ihr Pinienkerne rösten, etwas kleinhacken und mit Salz gemischt auf die Pasta streuen. Für Lasagne oder Pizza eignet sich z.B. ein Cashew-Ricotta oder, von VeganerInnen heiß geliebt, Hefeschmelz: Eine Art Bechamel mit einer ordentlichen Portion Nährhefeflocken. Manche behaupten, Nährhefeflocken würden nach Käse schmecken, ich bin mir da nicht so sicher - aber sie schmecken auf jeden Fall gut. Nährhefeflocken bekommt ihr im Reformhaus, Bio-Markt oder veganen Versand. Meine empfohlenen Marken sind Erntesegen und Naturata. Für Hefeschmelz lasst ihr einfach 1 EL vegane Butter in einem Topf auf mittlerer Hitze heiß werden, rührt 1 EL Mehl mit dem Schneebesen dazu, um eine gelbe Paste zu bilden. Ich rühre dann noch etwas weiter, bis sich der mehlige Geruch etwas verflüchtigt hat, und gieße dann 150 ml Sojamilch hinzu und würze mit etwas Salz. Unter Rühren köcheln lassen, bis sich die Sauce verdickt hat, dann vom Herd nehmen und 2 EL Hefeflocken einrühren - reicht für eine Pizza.
    • Wo wir bei Käse sind: Es gibt auch veganen Käse. Aber die Schmelzbarkeit und der Geschmack sind oft... naja, verbesserungswürdig. Beim veganen Versand sind viele Marken erhältlich, ich persönlich finde den Wilmersburger Pizzaschmelz, Cheezly und Tofutti Scheiben ganz gut. Aber Achtung: Sie schmecken nicht unbedingt nach Käse, aber trotzdem lecker. Meine Empfehlung: Streicht den Kuhmilchkäse ein, zwei Monate komplett vom Speiseplan, dann ist der direkte Vergleich weg, und ihr könnt neue Geschmacksrichtungen, auch abseits von Kuhmilchkäse, erst wirklich schätzen lernen. Die Trennung von Kuhmilchkäse ist möglich - es ist immerhin nur Käse, kein Crack.
    • Mayonnaise: Beim veganen Versand gibt es hervorragende Mayonnaisen fix und fertig zu kaufen. Wer  sie lieber selber macht, es ist gar nicht schwer, Mayonnaise ohne Ei herzustellen
    • Milch: Sojamilch gibt es mittlerweile in fast jedem Supermarkt. Aber Achtung: Nicht jede Sojamilch schmeckt gleich, es gibt alles von "getreidig-übelerregend" bis hin zu "fein-lecker-ich-trinke-aus-der-Packung". Probiert doch ein paar Sorten und verschiedene Geschmacksrichtungen wie Vanille oder Schokolade aus und findet euren Liebling. Wenn eure Sojamilch im Kaffee ausflockt, liegt das an einer super-spannenden chemischen Reaktion, die mit der Säure im Kaffee zu tun hat. Testet eine andere Marke oder wechselt euren Kaffee (ihr kauft doch sicher Fairtrade-Kaffee, nicht wahr?). Wenn ihr Zeit habt, könnt ihr auch die Sojamilch auf die gleiche Temperatur bringen wie den Kaffee, auch das soll helfen. Wer Sojamilch nicht mag, es gibt auch noch Reismilch, Mandelmilch, Hafermilch, Kokosmilch, Dinkelmilch und Haselnussmilch. Geht in den Bio-Markt und seid erstaunt, wieviele vegane Milchsorten es gibt.
    • Schlagobers / Sahne: Für Sahne zum Kochen empfehle ich euch die Hafersahne von Oatly, erhältlich im Bio-Markt und Reformhaus, die einen sehr neutralen Geschmack hat. Auch gut ist das äquivalent aus Soja, z.B. die Cuisine von Alpro, Provamel oder Joya, erhältlich im Reformhaus und größeren Supermärkten. Für den Klacks Sahne auf Eisbechern oder Kuchen gibt es im Reformhaus Sprühsahne  auf Sojabasis zu kaufen.
    • Schokolade: Ja, auch als VeganerIn kann man Schokolade essen. Viele Varianten in Zartbitter sind oft vegan, und es gibt auch vegane Milchschokolade auf Reismilchbasis und sogar vegane weiße Schokolade, erhältlich im Reformhaus oder beim veganen Versand.
    • Topfen / Quark: Abgetropftes Soja-Joghurt! Ein feinmaschiges Sieb mit Küchenrolle auslegen, Soja-Joghurt Natur hineingeben, und über Nacht im Kühlschrank abtropfen lassen. Perfekt für Käsekuchen, oder, gemischt mit etwas Tofu, für Aufstriche.

     
     Es gibt auch veganen Käsekuchen... der Tag ist gerettet!