M und ich haben momentan keine Zeit, uns einen Urlaub zu gönnen - jedenfalls keinen, der länger als ein paar Tage dauert. Wie gut, dass wir hier im Salzburger Land in einer Gegend leben, die vor Ausflugszielen nur so übergeht. Bei diesen Ausflügen fühle ich mich immer an meine Kindheit erinnert, als früh an einem heißen Sommertag die Kühltasche gepackt wurde, die Fahrt im Auto unendlich lang erschien und am Ziel angekommen als erstes herzhaft in die mitgebrachte Jause gebissen wurde. Manche Dinge ändern sich nie - auch heutzutage gehört zu einem schönen Ausflug mitgebrachtes Essen einfach dazu, und wenn die Landschaft auch noch so atemberaubend ist, braucht es nicht viel mehr, um mich glücklich zu machen.
Liechtenstein Klamm in Salzburg
Da wir gerade bei den Kindheitserinnerungen sind - auch dieses Gericht versetzt mich zurück in die Zeit, als das Spielen nur ungern für Mahlzeiten unterbrochen wurde, und dann beim Anblick der Lieblingsspeise trotzdem dankbar der Teller leergeputzt wurde. Paprika-Henderl war immer einer meiner Favoriten; heutzutage wird das Huhn durch Seitan ersetzt, was aber weder der Köstlichkeit noch den schönen Erinnerungen einen Abbruch tut.
Paprika-Seitan (für 2 bis 3 Personen)
350 Gramm Seitan, gekauft oder selbstgemacht
1 EL ÖL
2 Spitzpaprika, rot, in Streifen
1 Zwiebel, gewürfelt
2 Zehen Knoblauch, gepresst
4 TL Paprikapulver
1 1/2 EL Tomatenmark
300 ml Gemüsebrühe
120 ml Hafersahne (oder Sojasahne aus dem Supermarkt, zum Kochen)
1 - 2 TL Maisstärke
Prise Majoran
1 TL Essig
Salz
Den Seitan in einer beschichteten Pfanne einige Minuten braten, bis er etwas knusprig geworden ist. Öl dazugeben, und Paprika, Zwiebel, und Knoblauch andünsten, bis der Zwiebel glasig ist. Paprika-Pulver und Tomatenmark hinzugeben, und unter Rühren ein bis zwei Minuten weiter andünsten. Mit Gemüsebrühe aufgießen und etwa fünf bis zehn Minuten köcheln lassen, dann die pflanzliche Sahne unterrühren. Die Maisstärke mit etwas Wasser anrühren, zum Paprika-Seitan geben, und bis zur gewünschten Konsistenz köcheln lassen. Essig hinzugeben und mit Salz und etwas Majoran abschmecken. Dazu passen Nudeln, Spätzle oder Reis, ein knackiger Salat und, sehr wichtig, etwas gutes Brot, um den Saft aufzutunken.