Läuft euch beim Anblick dieses Paprika-Seitans nicht das Wasser im Mund zusammen? Ich gebe zu, eigentlich wollte ich ein Foto des unverarbeiteten Seitans veröffentlichen - aber ehrlich gesagt, sah das so unansehlich aus, dass es sicher euer ästhetisches Empfinden beleidigen würde. Seitan ist nicht besonders fotogen, jedenfalls nicht im unverarbeiteten Zustand - aber genauso ist auch rohes Fleisch nicht gerade eine Augenweide.
Seitan wird aus Gluten hergestellt, ein Eiweiss in verschiedenen Getreidesorten. Dieses Gluten wird gewürzt, gekocht, gedämpft oder gebacken und kann anschließend wie Fleisch weiterverarbeitet werden.
Ich persönlich liebe Seitan, weil er mehr Biss hat als Tofu und einen besseren Eigengeschmack mitbringt. Mit Seitan lassen sich köstliche Döner, Fleischpfannen oder herzhafte Pizzen zaubern. Im Bio-Markt hat Seitan oft einen stolzen Preis, und manche Marken sind mit Sojasauce überwürzt.
Zum Glück ist es sehr einfach und wesentlich günstiger, Seitan selbst herzustellen. Der selbstgemachte Seitan ist mit dem gekauften fast nicht zu vergleichen - er ist viel zarter im Biss und man kann ihn facettenreich würzen.
Für selbstgemachten Seitan braucht man zunächst fertiges Glutenmehl, welches man im Reformhaus kaufen oder online bestellen kann. Und ganz wichtig ist natürlich ein tolles Rezept, um den Seitan appetitlich zu würzen.
Für meinen selbstgemachten Seitan habe ich ganz auf eine vegane Super-Köchin vertraut: Isa Chandra Moskowitz hat ein einfaches und sehr schmackhaftes Rezept für Seitan. Es ist auf ihrer Website "The Post Punk Kitchen" veröffentlicht worden - seht euch ihren Blog an, sie entwickelt immer ganz wunderbare und kreative Rezepte.
Isa's Rezept habe ich meinem Geschmack nach verändert, und der Seitan wird ganz fabelhaft! Wenn ihr ihn aufbewahren wollt, könnt ihr ihn im Kühlschrank einige Tage in der Brühe aufbewahren, oder auch für längere Zeit (ohne Brühe) einfrieren. Auch die Brühe selbst kann man aufheben und weiterverarbeiten, sie eignet sich gut für Saucen - aber seid dann etwas vorsichtig mit zusätzlichem Salz!
Achja, und das Rezept für den Paprika-Seitan - das ist das Thema eines anderen Artikels!
Isa's Rezept habe ich meinem Geschmack nach verändert, und der Seitan wird ganz fabelhaft! Wenn ihr ihn aufbewahren wollt, könnt ihr ihn im Kühlschrank einige Tage in der Brühe aufbewahren, oder auch für längere Zeit (ohne Brühe) einfrieren. Auch die Brühe selbst kann man aufheben und weiterverarbeiten, sie eignet sich gut für Saucen - aber seid dann etwas vorsichtig mit zusätzlichem Salz!
Achja, und das Rezept für den Paprika-Seitan - das ist das Thema eines anderen Artikels!
Selbstgemachter Seitan (ergibt ca. 350 Gramm) (nach einem Rezept von Isa Chandra Moskowitz)
110 Gramm Glutenmehl
2 EL Hefeflocken (Nährhefe)
1 TL Paprikapulver
100 ml Gemüsebrühe
50 ml Sojasauce
1 EL Zitronensaft
1 TL Tomatenmark
2 Zehen Knoblauch, gepresst
1 EL Olivenöl
Zum Fertigstellen:
800 ml Gemüsebrühe
800 ml Wasser
50 ml Sojasauce
Glutenmehl, Hefeflocken und Paprikapulver in einer großen Schüssel verrühren. In einer zweiten Schüssel Gemüsebrühe, Sojasauce, Zitronensaft, Tomatenmark, Knoblauch und Öl gut verquirlen und zu den trockenen Zutaten leeren. Mit einem Löffel zu einem Teig verrühren, und dann mit der Hand etwa drei Minuten durchkneten. Dann den Teig in drei Stücke aufteilen und jedes Stück etwas auseinanderziehen. Vorsichtig beiseite setzen und kurz rasten lassen.
In der Zwischenzeit in einem großen Topf Gemüsebrühe, Wasser und Sojasauce zum Kochen bringen. Dann die Hitze reduzieren und wenn die Brühe leicht simmert, vorsichtig die Seitanstücke hineingeben. Deckel auf den Topf geben und 45 Minuten lang bei wenig Hitze simmern lassen, dabei gelegentlich die Stücke umdrehen. Und bitte, wir sprechen hier von Simmern: Wir wollen eine leichte Bewegung im Topf, auf keinen Fall wildes Geblubber. Wenn der Seitan tatsächlich gekocht wird, anstatt sanft zu simmern, kann er eine eigenartige Konsistenz bekommen. Nach den 45 Minuten den Topf von der Platte nehmen, und den Seitan noch 15 Minuten rasten lassen. Anschließend herausnehmen und entweder weiterverarbeiten oder aufbewahren (siehe oben).
Mögt ihr Seitan gerne? Habt ihr ihn schon einmal selbst gemacht?